Quantcast
Channel: Kommentare zu: Das Gerede der Philosophen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 11

Von: markustermin

$
0
0

@ EPF: Aus Heidegger “Vom Ereignis”, s: 435:

“Die übergänglichen und dem Wesen nach zweideutigen Denker müssen auch noch dieses ausdrücklich wissen, daß ihr Fragen und Sagen unverständlich ist für das in seiner Dauer nicht errechenbare Heute. Und das nicht etwa, weil die Heutigen zuwenig klug und zu kurz unterrichtet wären für das Gesagte, sondern weil Verständlichkeit schon die Zerstörung ihres Denkens bedeutet. Denn Verständlichkeit zwängt ja alles in den Umkreis des bisherigen Vorstellens zurück. Der Auftrag der Übergänglichen ist, aus Jenen, die so “brennend” das “Verständliche” wünschen, Unverständige zu machen und Noch-nicht-Verständige, die das Wohin nicht wissen, weil sie ein erstes Notwendiges geleistet: nicht von einem Seienden die Wahrheit zu erwarten, ohne dem Zweifel und der Verzweiflung anheimzufallen. Die Nochnicht-Verständigen, die noch nicht die Abrede über alles sich gesichert haben, sondern das Erste und Einzige, das Seyn, zur Frage aufbewahrt haben, sind die anfänglichen Wanderer, die am Weitesten herkommen und deshalb die höchste Zukunft in sich tragen.
Die Übergänglichen müssen zuletzt das wissen, was alles Dringen auf Verständlichkeit zuerst verkennt: daß jedes Denken des Seins, alle Philosophie, nie bestätigt werden kann durch die “Tatsachen”, d.h. durch das Seiende. Das Sichverständlichmachen ist der Selbstmord der Philosophie. Die Götzendiener der “Tatsachen” merken nie, daß ihre Götzen nur in einem erborgten Glanz leuchten. Sie sollen dies auch nicht merken; denn sie müßten dann alsbald ratlos und damit unbrauchbar werden. Götzendiener und Götzen aber werden gebraucht, wo Götter auf der Flucht sind und so ihre Nähe künden.”

Halten Sie dies doch zum Vergleich neben die neulich gefundene Aussage in der ZEIT, man habe nun vor lauter beantworteten Fragen nach der angeblichen Findung des Higgs in der Physik das Problem, nicht mehr zu wissen, was es eigentlich noch zu suchen gäbe (sinngemäß so gesagt) …

Naturwissenschaftler wissen in der Regel noch nicht einmal, daß sie Metaphysik betreiben – sie wissen Ontologie von Metaphysik nicht zu unterscheiden – oft wird Metaphysik als Vorwurf an Esoteriker gerichtet, man hält das für nebulöses Herumstochern im Irgendwo und hat kein Bewußtsein der eigenen, rein ideellen Grundlagen.

@ Webbär: wenn Lorenzo dem Prechtl sagt er sei ein Philosoph und vielleicht noch der Intendant irgendeiner Volksverblödungsanstalt, dann wäre er doof – mit Blick auf sein Konto – diesen Titel auszuschlagen. Jedenfalls ist nicht automatisch Philosoph, wer ein Diplom in diesem Fach an einer Uni erworben hat. Aber wir haben in Nürnberg ein paar Marktfrauen, die sind näher dran, ohne Zweifel.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 11

Trending Articles